Am Höchster Bahnhof in die Bahn einsteigen und bereits nach einer Viertelstunde das Stadion erreichen, um ein Heimspiel der Eintracht zu sehen – das ist die Vision des Stadtverordneten und Landtagskandidaten im Frankfurter Westen, Uwe Serke (CDU).
CDU-Landtagskandidat Uwe Serke Der fußballbegeisterte Serke hat deshalb mit seiner Kollegin aus der Stadtverordnetenversammlung Angela Hanisch (GRÜNE) einen Antrag auf den Weg gebracht, in dem der Magistrat gebeten wird, gemeinsam mit der RTW Planungsgesellschaft, RMV und Deutscher Bahn zu prüfen, wie der Bahnhof Frankfurt-Stadion Haltepunkt der Regionaltangente West (RTW) werden kann.
In früheren Planungen war der Bahnhof Frankfurt-Stadion bereits als Haltepunkt der RTW vorgesehen. Inzwischen wurde dieser Halt jedoch wieder fallengelassen. Das möchte der Stadtverordnete Serke nun korrigieren und damit auch das ÖPNV-Angebot für die Fahrt zum Stadion verbessern. „Gerade vor dem Hintergrund der angespannten Parkplatzsituation am Stadion ist es wichtig, den Menschen, die zu den Heimspielen von Eintracht Frankfurt oder zu anderen großen Veranstaltungen in der Commerzbank-Arena fahren, Alternativen über den ÖPNV zu bieten“, so Serke. „Es sollten also alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, auch die RTW dort halten zu lassen.“ Hanisch stimmt ihm da zu und betrachtet dabei auch die ökologische Seite. „Ein Ziel der RTW ist es schließlich, Verkehr von der Straße auf die Schiene zu bringen – insbesondere bei einem Fußballspiel mit tausenden von begeisterten Zuschauern Zuschauerinnen“, sagt die Grünen-Politikerin. „Selbstverständlich muss die RTW aber so geplant werden, dass die zu beschaffenden Züge optimal genutzt werden“.
Die Planungen für die Regionaltangente West sind aktuell in eine neue Phase getreten, nachdem Ende des vergangenen Jahres die beteiligten Städte und Kommunen beschlossen haben, die Planung bis Ende 2015 so voranzutreiben, dass dann der Planfeststellungsbeschluss und der Bau- und Finanzierungsvertrag mit dem Land Hessen vorliegen. Die Stadt Frankfurt nimmt dafür elf Millionen Euro in die Hand. Ein Baubeginn wäre damit bereits 2016 möglich, und wenn alles gut geht, fahren bis 2019 die ersten Züge. „Besonders würde ich mich natürlich freuen, wenn ich dann mit der RTW zu einem Spiel der Eintracht in der Europa League fahren könnte – vielleicht gegen Mailand oder Madrid“, sagt Serke dazu schmunzelnd.
Eine Fortführung der Planungen für die Regionaltangente West ist aus regionalplanerischer Sicht zu befürworten. Durch das derzeit sternförmig auf Frankfurt ausgerichtete Schienennetz führt aktuell jede Fahrt über den Frankfurter Hauptbahnhof. Als ÖPNV-Verbindung vom Nordwesten und Westen Frankfurts und des Umlandes zum Flughafen und weiter nach Neu-Isenburg oder Dreieich würde die "RTW" Serke zufolge als erste S-Bahn-Route im Rhein-Main-Gebiet nicht durch den Frankfurter S-Bahntunnel führen, sondern einen Bogen um das Zentrum machen. Außerdem würde mit der RTW eine extrem hohe Dichte an Arbeitsplätzen (z.B. Flughafen/Industriepark Höchst) untereinander direkt erschlossen. Damit würde der Frankfurter Hauptbahnhof als Umsteigepunkt deutlich entlastet. „Die RTW wird die erste regionale Bahnlinie sein, die Gebiete im Umland und am Rand von Frankfurt direkt miteinander verbindet, ohne dass ein Umweg über den zentralen Hauptbahnhof notwendig ist“, kommentiert Hanisch.